Ausstellung vom 13.02. – 27.02.2022,

Remisengalerie

Fotoserie

Öffnungszeiten: jeweils samstags und sonntags von 14-17 Uhr.
Vernissage: Samstag, 12. Februar 2022, 18 Uhr

Begleitveranstaltungen:

Dienstag, 22. Februar, 18.00 Uhr
Die "Initiative 19. Februar" und Angehörige der Opfer des Hanauer Anschlags berichten über den Stand der Verhandlungen im Untersuchungsausschuss des Hessischen Landtages.

Sonntag, 27. Februar, 15–17 Uhr
Aktion "Gemeinsam schmieden" mit Joachim Harbut und Klaus-Jürgen Guth.
Auf der Wiese hinter der Remise können Objekte geschmiedet werden.
(Maximal 10 Teilnehmer*innen, 2G, Maske)
Die Aktion fällt bei Regenwetter aus.

Sonntag, 27. Februar, 17 Uhr
Künstlergespräch mit Jasper Kettner unter Mitwirkung von Vaska Zlateva, einer betroffenen Angehörigen aus der Fotoserie. Moderation: Udo Reckmann, HKV
Gedichtvortrag von Melis Ntente, Trägerin des hr2-Kulturpreises 2020

Eintritt zu allen Veranstaltungen frei.

Es gelten die jeweils aktuellen Corona-Schutzregeln.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der "Internationalen Wochen gegen Rassismus" statt.

Programm der Stadt Hanau dazu hier.

In Deutschland werden jährlich zahlreiche Menschen Opfer rassistischer Gewalttaten, so auch am 19. Februar 2020 in Hanau. An diesem Tag verübte ein Rassist einen Anschlag auf Hanauer Mitbürger mit Migrationshintergrund.

Gökhan Gültekin
Sedat Gürbüz
Said Nesar Hashemi
Mercedes Kierpacz
Hamza Kurtović
Vili Viorel Păun
Fatih Saraçoğlu
Ferhat Unvar und
Kaloyan Velkov

wurden getötet, zahlreiche andere junge Menschen wurden schwer verletzt. Dieses schreckliche Ereignis wird nie mehr aus dem kollektiven Gedächtnis unserer Stadt verschwinden. Was nach den Morden passierte ist nicht weniger dramatisch. Die Angehörigen fühlen sich im Stich gelassen, viele Vorgänge sind noch nicht aufgeklärt. Wie so oft stehen auch hier unmittelbar nach den Anschlägen nicht die Opfer sondern der Täter im Fokus.

Mit dieser Problematik hat sich der Fotograf Jasper Kettner in Kooperation mit Ibrahim Arslan auseinandergesetzt. Diesen Täterfokus lenken die beiden um auf die Angehörigen der Opfer rassistischer Gewalttaten und porträtieren Menschen aus ganz Deutschland, die mit dem Verlust ihrer Familienmitglieder oder Freund*innen leben müssen und durch die mangelnde Sorgfalt in der Aufklärung dieser Morde durch den Staat oft allein gelassen werden.

Die Ausstellung zeigt Portraits dieser Menschen, hinterlegt mit detaillierten Informationen zu ihrem Schicksal. Keine Ausstellung im herkömmlichen Sinne, sondern eine, auf die man sich einlassen muss.

Jasper Kettner ist professioneller Fotograf mit einem Master der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Ibrahim Arslan ist Überlebender des Anschlages in Mölln 1992. Er war erst 7 Jahre alt, als er seine Schwester, Cousine und Großmutter verlor.

Saida Hashemi, die Schwester von Nessar Hashemi, der den Anschlag in Hanau nicht überlebte, und von Eris Hashemi, der schwere Schussverletzungen erlitt, wird die Ausstellung eröffnen.

Vorwort zur Buchausgabe hier.

 

Diese Personen werden portraitiert:

 

Đỗ Mui,
Mutter von Đỗ Anh Lân (1980)

Faruk Arslan,
Sohn von Bahide Arslan (1992)

Gisela und Heribert von Goldammer,
Paten von Nguyễn Ngọc Châu (1980)

Servet Yılmaz,
Bruder von Ayşe Yılmaz (1992)

Hasan Kesim,
Bruder von Celalettin Kesim (1980)

Petra Grage,
Schwester von Stefan Grage (1997)

Aykut Şahin,
Sohn von Ufuk Şahin (1989)

Noémia Lourenço,
Witwe von Nuno Louren
ço (1998)

Robert und Roland Maleika,
Vater und Bruder von Adrian Maleika (1982)               

Osman Taşköprü,
Bruder von Süleyman Taşk
öprü (2001)

Zühal Bilir-Meier,
Schwester von Semra Ertan (1982)

Mamadou Saliou Diallo,
Bruder von Oury Jalloh (2005)

Ibraimo Alberto,
Freund von Antonio Manuel Diogo (1986)

Melek Bektaş,
Mutter von Burak Bektaş (2012)

Jaime Don Antonio,
Freund von Carlos Concei
ção (1987)

Candan Özer-Yilmaz,
Witwe von Atilla Özer (2017)

Moises Mvuama und Jone Munjung,
Freunde von Amadeu Antonio (1990)

Vaska Zlateva,
Cousine von Kaloyan Velkov (2020)